Das legendäre Spiel zwischen Österreich und den Färöer Inseln im Jahr 1990 gilt als eine der größten Blamagen in der Geschichte des österreichischen Fußballs. Die österreichische Nationalmannschaft, die zu diesem Zeitpunkt als eine der stärksten in Europa galt, verlor mit 0:1 gegen die Färöer Inseln, eine winzige Fußballnation mit gerade einmal 50.000 Einwohnern. Das Spiel fand am 12. September 1990 im Rahmen der Qualifikation zur Europameisterschaft 1992 statt.
Die Partie fand im Tórsvøllur-Stadion in der färöischen Hauptstadt Tórshavn statt und wurde von nur wenigen hundert Zuschauern verfolgt. Das österreichische Team trat mit vielen etablierten Spielern an, die in europäischen Top-Ligen aktiv waren, während die Färöer Inseln hauptsächlich aus Amateurspielern bestanden.
Österreich beißt sich die Zähne aus
Von Anfang an war klar, dass die Färöer Inseln kein leichter Gegner sein würden. Sie verteidigten hart und ließen kaum Chancen für die österreichische Mannschaft zu. In der 79. Minute gelang den Färöer Inseln dann das entscheidende Tor durch Torkil Nielsen. Der Treffer schockte die österreichischen Spieler und Fans gleichermaßen.
Die Konsequenzen dieser historischen Blamage waren weitreichend. Der österreichische Trainer Josef Hickersberger trat nach dem Spiel zurück und übernahm die Verantwortung für die Niederlage. Er erklärte, dass er nicht in der Lage gewesen sei, das Team optimal auf das Spiel vorzubereiten und die Spieler nicht die erwartete Leistung erbracht hätten.
Hickersberger und Polster als Sündenböcke
Hickersberger wurde nach dem Spiel jahrelang als „Färöer-Pepi“ verspottet. Auch Torjäger Toni Polster, der vor der Partie einen 10:0-Sieg angekündigt hatte, wurde von der heimischen Presse arg ins Visier genommen.
Die Niederlage gegen die Färöer Inseln hatte auch Auswirkungen auf die österreichische Fußballlandschaft. Sie führte zu einer intensiven Debatte über das Niveau des österreichischen Fußballs und die Art und Weise, wie der Fußballverband das Spiel organisierte und unterstützte. Es wurden Rufe nach Veränderungen laut und es wurden Maßnahmen ergriffen, um die Entwicklung des österreichischen Fußballs zu fördern.
Tiefpunkt war auch der Anfang eines Aufschwungs im österreichischen Fußball
In den folgenden Jahren veränderte sich die Situation des österreichischen Fußballs deutlich. Es wurden Investitionen in die Infrastruktur des Sports getätigt, die Jugendförderung intensiviert und die Professionalisierung vorangetrieben. Die historische Niederlage gegen die Färöer Inseln wurde zu einem Wendepunkt für den österreichischen Fußball und trug zur Modernisierung und Verbesserung des Spiels bei.
Seitdem hat Österreich in der Qualifikation für große Turniere erfolgreich abgeschnitten und sich für mehrere Europameisterschaften und Weltmeisterschaften qualifiziert. Die Niederlage gegen die Färöer Inseln bleibt jedoch ein bedeutsames Ereignis in der Geschichte des österreichischen Fußballs und erinnert daran, dass im Fußball alles möglich ist und Underdogs immer eine Chance haben.