Obwohl John Heitinga seine ersten fünf Ligaspiele als Ajax-Trainer gewonnen hat, ist es ihm noch nicht gelungen, seine ideale Startelf aufzustellen. Zu diesem Schluss kommt Sjoerd Mossou vom Algemeen Dagblad nach der schwachen Leistung von Ajax am Sonntagnachmittag gegen Vitesse. Mossou hat gesehen, dass Calvin Bassey „aushelfen musste“ und fragt sich, ob Heitinga noch ohne den Verteidiger auskommen kann.
Ajax hat im letzten Sommer den Geldhahn zugedreht, um Bassey vom Rangers FC loszueisen. Bassey war einer der wichtigsten Spieler in der Mannschaft des damaligen Trainers Giovanni van Bronckhorst, die zur Überraschung vieler das Finale der Europa League erreichte. Der nigerianische Verteidiger sollte Lisandro Martínez in Amsterdam vergessen machen, aber das ist ihm (noch) nicht gelungen. Mossou hat gestern in Arnheim gesehen, warum Bassey bei vielen Ajax-Anhängern unter Beschuss steht. Die zweite Halbzeit hat gerade erst begonnen, als Bassey einen Ball auf die rechte Seite spielt. Es ist eine Art loser Ball, der völlig außerhalb der Reichweite von Teamkollege Devyne Rensch liegt.
Es ist einer dieser typischen Bälle, die in Amsterdam schnell schlecht geredet werden“, so Mossou weiter. Bassey ist einfach kein Franz Beckenbauer-Typ und auch kein Frank de Boer, eher das Gegenteil. Aber die Ironie ist, dass das heutige Ajax aus taktischer Sicht nicht auf den nigerianischen Engländer verzichten kann, wie sich gegen Vitesse wieder gezeigt hat“, argumentiert Mossou. Heitinga war nach einer schwachen ersten Halbzeit gezwungen, einzugreifen. Er brachte Steven Berghuis in die Mannschaft, ersetzte ihn durch Bassey und ließ Edson Álvarez ins Mittelfeld rücken. Mit Erfolg. Als Bassey nach der Halbzeit als Innenverteidiger ins Team kam, kehrte das defensive Gleichgewicht in Heitingas Mannschaft sofort zurück“, beobachtete Mossou.
Vitesse schaffte es zwar, die Amsterdamer Abwehr in der ersten Halbzeit durcheinander zu bringen, doch in der zweiten Halbzeit gelang es ihnen nicht mehr, sich durchzusetzen. Ajax spielte auch in der zweiten Halbzeit alles andere als beeindruckend, vergab aber zumindest kaum Chancen. Bassey ist jetzt auch keine Augenweide am Ball, aber defensiv ist er keinen Moment in Schwierigkeiten“, schreibt Mossou. Das hat zweifellos auch mit der Rolle von Álvarez zu tun, der nach der Pause ins Mittelfeld wechseln kann. Sowohl körperlich als auch im Spiel ohne Ball ist Ajax sofort viel weniger angreifbar.