Hugo Borst verfolgte das Spiel zwischen PSV und Sevilla am vergangenen Donnerstag mit Erstaunen. Nicht, weil die Eindhovener Spieler erst in der Schlussphase Gas gaben, sondern weil ein ‚Fan‘ beschloss, das Spielfeld zu betreten und den Torwart von Sevilla zu attackieren. Wie sich herausstellte, war der Übeltäter bereits im Besitz eines Stadionverbots. Borst plädiert für ein „Stadionverbot mit Meldepflicht“, hält es aber für aussichtslos.
Man wirft ein Feuerzeug, Feuerwerkskörper, einen Katheter voller Urin. Man bekommt ein Stadionverbot. Das wird nie kontrolliert. Also schleicht man sich zurück in seinen Verein“, schreibt Borst in seiner Kolumne beim Algemeen Dagblad. Und dann gehst du unter Alkoholeinfluss auf das Spielfeld und schnappst dir den gegnerischen Torwart. Man wird erwischt. Du bekommst ein weiteres Stadionverbot, das niemand kontrolliert, also schleichst du dich rein und gehst eines Tages betrunken auf das Spielfeld, um Jurriën Timber zu verprügeln. Et cetera.‘
Bei Langs de Lijn plädierte ich zum siebzehnten Mal in meiner Karriere als Sportjournalist für ein Stadionverbot mit Meldepflicht für Hooligans. 95 Prozent der Zuhörer waren dafür. Aber es wird nicht passieren. Es gibt keinen Willen. Nicht in der Politik, nicht bei der Polizei. Man hat Teufelskreise und Teufelskreise. Das wird nie etwas werden“, sagte Borst düster. Seine Laune sank, als am vergangenen Freitag sogar das Spiel ’seines‘ Sparta gegen den FC Utrecht abgebrochen wurde. Ich habe mich geschämt. Auch weil sich im Kasteel herausstellte, dass es kein Feuerzeug, kein Feuerwerk, kein Katheter voller Urin, sondern eine Packung Fruchtsaft war.
Borst sagte, er habe „lange“ auf eine Erklärung von Sparta warten müssen. Diese kam schließlich, aber Borst scheint davon nicht sehr beeindruckt zu sein. Es gibt einen Trend im Fußball“, bemerkte der visionäre Geschäftsführer meines Lieblingsvereins, „mit dem auch Sparta zurechtkommen muss. Sogar Sparta. Sogar Sparta spricht Stadionverbote aus. Und ich schließe nicht aus, dass sich der Schlingel doch noch einschleicht. Und wirft noch ein Päckchen Fruchtsaft (Himbeeren) ein.‘