Premier League: Antonio Conte bei Tottenham Hotspur gefeuert

Ein Trainer-Beben jagt das nächste. Die Meldungen um die Entlassung von Julian Nagelsmann in München noch nicht verhallt und schon hat es die nächste Trainer-Trennung geben. Gekracht hat es in der Premier League. Antonio Conte wurde von Tottenham Hotspur freigespielt. Der Vorgang hat ein besonderes Geschmäckle, da Thomas Tuchel in London eigentlich für die kommende Saison vorgesehen war.

Der Vertrag des italienischen Trainers wäre im Sommer ausgelaufen. An einer Verlängerung des Kontraktes hat in London niemand mehr geglaubt. Antonio Conte stand bei den Spurs auf der Abschlussliste.

Trennung von Conte mehr als provoziert

Dass die Trennung nun doch vorzeitiger vollzogen wurde, dürft mit der Wutrede des Italieners vor wenigen Tagen zu tun haben. Conte hat nicht nur die eigenen Spieler beschimpft, sondern die Vereinsführung gleich mit. Unter anderem hatte der Trainer angeführt, dass Tottenham Hotspur seit 20 Jahren einen Besitzer hat, aber keine Erfolge vorweisen kann.

Er stellt aufgebraucht die Frage nach dem Warum? Laut Conte befindet man sich bei den Spurs in einer Komfortzone, will aber nicht das Letzte herausholen und schon gar nicht unter Druck agieren. Von einem Spitzenverein sei Tottenham Hotspur meilenweit entfernt.

Sportliche Leistungen in der laufenden Saison

Sportlich ist die Saison für Tottenham Hotspur bisher durchwachsen verlaufen. Wirkliche Erfolge wird’s auch in der Endabrechnung 2022/23 nicht geben. Aus den beiden englischen Pokalwettbewerben ist die Mannschaft frühzeitig ausgeschieden. In der Champions League mussten die Spurs im Achtelfinale nach einem 0:1 und einem 0:0 gegen den AC Mailand die Segel streichen.

In der Premier League wäre das Team als Tabellen-Vierter momentan für die Champions League qualifiziert. Der erste Verfolger Newcastle United hat jedoch nur zwei Punkte Rückstand und hat noch zwei Spiele in der Hinterhand.

Eine erneute Teilnahme an der Königsklasse ist für Tottenham Hotspur noch längst keine ausgemachte Sache. So sieht es übrigens auch Club-Besitzer Daniel Levy, der in seinem Statement betonte, dass jetzt alle Akteure auf und neben dem Rasen zusammenhalten müssen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Bis zum Saison-Ende soll der bisherige Co-Trainer Cristian Stellini die Mannschaft führen.

Die Tottenham Hotspur Endspiele um die Champions League

Stellini hat mit der Mannschaft in der Premier League in den kommenden Wochen noch folgende Aufgaben vor der Brust.

  • Spieltag: auswärts beim FC Everton
  • Spieltag: zu Hause gegen Brighton & Hove Albion
  • Spieltag: zu Hause gegen den AFC Bournemouth
  • Spieltag: auswärts bei Newcastle United
  • Spieltag: zu Hause gegen Manchester United
  • Spieltag: auswärts beim FC Liverpool
  • Spieltag: zu Hause gegen Crystal Palace
  • Spieltag: auswärts bei Aston Villa
  • Spieltag: zu Hause gegen FC Brentford
  • Spieltag: auswärts bei Leeds United

Nagelsmann hat eine Spurs-Geschichte

Das Thomas Tuchel für die Londoner vom Markt ist, könnte nun ein Zweiter ins Spiel kommen – Julian Nagelsmann. Der Ex-Bayern Coach ist eine der Optionen für die Conte-Nachfolge. Die Spurs haben bereits 2019 mit Julian Nagelsmann verhandelt. Er sollte damals das Erbe von Mauricio Pochettino antreten.

Nagelsmann hat die Offerte damals aber ausgeschlagen. In den kommenden Wochen wird Tottenham beim Deutschen in jedem Fall einen neuen Versuch starten. Ganz klar ist aber, dass ein Engagement erst zur neuen Saison in Frage kommt. Sollte sich Julian Nagelsmann für die Spurs entscheiden, dürfte sich auch der FC Bayern München freuen, da der Trainer beim Deutschen Meister ansonsten noch bis 2026 auf der Gehaltsliste steht.